Ravensbrück I-VII
Eine fotografische Spurensuche von Margrit Rieger auf dem Gelände des ehemaligen Frauen-KZ Ravensbrück Die Ausstellung zeigt einen siebenteiligen Zyklus mit Schwarzweiß-Fotografien zum ehemaligen Frauenkonzentrationslager Ravensbrück bei Fürstenberg/Havel, das die SS 1938 von Häftlingen des KZ Sachsenhausen errichten ließ. Von 1939 bis 1945 wurden etwa 132.000 Frauen und Kinder aus 40 Nationen nach Ravensbrück deportiert und dort oder in Außenlagern unter unmenschlichen Bedingungen zur Zwangsarbeit herangezogen, u.a. in den Produktionshallen des lagereigenen „Industriehofs“ oder in denen der Firma Siemens, die ihre Werkhallen 1942 unmittelbar neben dem Konzentrationslager errichtete. Zehntausende wurden ermordet, starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente. In den letzten Monaten vor der Befreiung ließ die SS mehrere Tausend Häftlinge in der Ende 1944 errichteten Gaskammer ermorden.
Auf dem Gelände des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück hat sich Margrit Rieger in den Jahren 2006 und 2007 auf fotografische Spurensuche begeben und die entstandenen Schwarzweiß-Fotografien mit Zeugnissen der Opfer und auch der Täter verknüpft. Der Zyklus entstand vor dem Hintergrund der Wahlerfolge der NPD in Mecklenburg-Vorpommern. In einer Zeit, in der rechtsextremistische Delikte bagatellisiert werden, faschistische Ideologie unter Polizeischutz verbreitet werden darf und die NPD von der verantwortlichen Politik nicht verboten wird, will Margrit Rieger das Gedenken an die Opfer der Nazi-Diktatur wachhalten.
Margrit Rieger lebt und arbeitet seit 1998 als freischaffende Fotografin in Nordwestmecklenburg, Studium der Klassischen Archäologie, der Kunstgeschichte und der Alten Geschichte an der Universität Hamburg, Ausbildung zur Fotografin, arbeitet ausschließlich analog und vorwiegend schwarzweiß, seit 2006 Mitarbeit in der Künstlerinnengruppe „Licht und Schatten“, 2007 Gründungsmitglied der GEDOK Mecklenburg-Vorpommern e.V., einer Regionalgruppe der GEDOK, der größten und traditionsreichsten interdisziplinären Künstlerinnenorganisation in Europa.
Ausstellungszeitraum: 2.4.2009 – 28.5.2009
Walter Kempowskis Roman 'Aus großer Zeit' in Wort und Bild
Historische Rostocker Stadtansichten aus der Sammlung von Gerhard Weber
Eröffnung der Ausstellung anlässlich des 1. Todestages von Walter Kempowski mit dem Fotografen und Archivar Gerhard Weber
Beginnend mit dem ersten Todestag des großen Schriftstellers und Rostocker Ehrenbürgers Walter Kempowski am 5. Oktober 2008 gab es in der Hansestadt Rostock für eine Woche zahlreiche, sehr verschiedene Veranstaltungen um den Roman „Aus großer Zeit“, den ersten Band von Kempowskis »Deutschen Chronik« .
Das Literaturhaus Rostock zeigte eine Ausstellung zu historischen Rostocker Stadtansichten, die in Kempowskis Roman „Aus großer Zeit“ Erwähnung finden. Der Rostocker Archivar und Fotograf Gerhard Weber hat die Zeitdokumente aus seinem Archiv zusammengetragen – mit der verblüffenden Erkenntnis, dass Walter Kempowski einen Großteil dieser Fotografien und historischen Postkarten offenbar gekannt hat. Wir tauchen ein in das alte Rostock der Wende zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert - gehen an Orte und zu Personen, die das alte Rostock vor unseren Augen wieder entstehen lassen. Die Ausstellung zeigte eine Annäherung an das Werk Walter Kempowskis und gab einen Einblick in die Archivarbeit und die Collagetechnik, die ihn so bekannt gemacht haben.
Eine Ausstellung in der Reihe „Eine Stadt liest ein Buch – Rostock liest Kempowski“, in Kooperation mit der Hansestadt Rostock.
Ausstellungszeitraum: 5.10.2008 – 25.03.2009